hexenverfolgung

Zurück

Inquisition - Hexenverfolgung

 

 

Woher der Hexenglaube stammt ist ungewiss, den Mythen und Legenden fehlen die faktischen Daten aber die Entstehung der Bezeichnung Hexe kommt aus der Kirche.

Selbst heute sind sich die Hexen nicht ganz einig - wer sie sind und was sie tun, selbst hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ich möchte hier Starhawk zitieren deren Beschreibung des Hexentums der meinen am ehesten entspricht :

 

"Der Hexenglaube bezieht seine Lehre aus der Natur und erfährt seine Inspiration aus den Bewegungen von Sonne, Mond und Sterne, aus dem Vogelflug, dem langsamen wachsen der Bäume und dem Wandel der Jahreszeiten."

 

Die Hexen oder damals vielmehr weisen Frauen wurden bis weit ins Mittelalter verehrt, sie waren Hebammen, Astrologinnen, Wahrsagerinnen, Heilkundige und wussten um das Geheimnis der Weiblichkeit und oft wurden sie als Berater von Königen, Fürsten beansprucht. Die Tradition der Hexe bezieht sich oft auf die alte Tradition der Druiden, welche sich jeweils zu dreizehn zusammenschlossen und von einem Priester oder Priesterin geleitet wurde.

Der Historiker Henry Charles Lea nannte die Inquisition : "einzigartige Verhöhnung der Gerechtigkeit - vielleicht die frevelhafteste, die je von Menschen mit Willkürlicher Grausamkeit ersonnen wurde - fanatischer Eifer, willkürliche Gewalt, unersättliche Habgier wetteifern beim Aufbau eines Systemes von unaussprechlicher Scheußlichkeit"

 

Oft wird die Inquisition nur der Hexenverfolgung zugeordnet, aber Fakt ist das sie sich zuerst auf Randgruppen und andersgläubige bezog wie in Spanien auf die Juden aber auch Häretiker, Dominikaner usw. wurden verfolgt. Erst gegen Ende des Mittelalters dehnte sich die Inquisition auch auf die Hexen aus, da diese ebenso angeblich die Stabilität der Gesellschaft gefährdeten und den Höhepunkt erreichten die Hexenprozesse bei dem Krieg zwischen Protestanten und Katholiken, die beide gleichschlimm wütenden.

Zuerst sei auch vorweggenommen, das die Kirche erst sehr viel später auf die Hexenverfolgung einging, ja sogar das Hexenwesen verleugnete und es hart bestrafte sollte jemand von Hexen sprechen oder an diese glauben.

Aber wir dürfen natürlich auch nicht vergessen das die Hexenverfolgung in einer Zeit stattfand in der die Inquisitoren rechtschaffene und unbescholtene Bürger waren und es eben zur damaligen Zeit genauso gefährlich war an Hexen zu glauben wie nicht an sie zu glauben, da man leicht als Ketzer gebranntmarkt wurde.

Das Wort Ketzer stammt aus dem griechischen katharoi = die Reinen; die Sekte Katharer entstand im 13.Jahrhundert aus einer häretischen Sekte.

Die Inquisition ist nur ein Aspekt der Kirche und die guten Taten und die damaligen Lebensumstände sollten nicht vergessen werden : denn es war nicht der christliche Glaube, nein die Kirche deren Glauben auf den Lehren Jesu Christus begründet wurde und war mit dessen Lehren unvereinbar.

Im 12. Jahrhundert wurden die Klöster zu Spielhöllen und Bordellen des Klerus und Papst Alexander VI sagte : "Es ist nicht Gottes Wille das Sünder sterben mögen. Sie sollen leben - und bezahlen"

Denn Hauptgrund der Ketzerei war die Beschlagnahmung des Vermögens aller zu Ketzern verurteilten. Die Gesetze wurden so erlassen das ein verkaufen des Hab und Gutes nicht möglich war und auch kein Verschenken, da Ketzer nicht mehr rechtsfähig waren. 

Auch Freigesprochene blieben in Haft, da sie ihre Verhandlung, ihre Folterungen, ihren Aufenthalt selbst bezahlen mussten, aber da die Kirche schon Hab und Gut konfisziert hatte blieben diese in Haft da sie kein Geld mehr zum Zahlen hatten. Bekamen sie von jemand Unterstützung wurde dieser gleich der Ketzerei bezichtigt. 

 

Häretiker und Franziskaner die nach der Bibel lebten und in Armut wurden allesamt der Ketzerei bezichtigt, da sie der Kriche wiedersprachen (trotz des selben Glaubens). Einmal wurden 114 Franziskaner als Warnung verbrannt.  

 

Meistens versuchte die Kirche sich auch mit den heidnischen Bräuchen und Vorgängern zu arrangieren, so wurden heilige Orte, Feste, ja sogar Götter übernommen wie z.B. die Göttin Brigit - sie wurde in eine Heilige gewandelt.

 

Die Hexenverfolgung nahm ihren Lauf vor allem durch Raffgier und Neid, denn die als Ketzer Verurteilten wurden damals nicht oder nur in seltenen Fällen der Todesstrafe übergeben (diese traf eher die Juden) sondern mussten Buße tun und ihr Hab und Gut abgeben, auch wenn sie verstorben waren, mussten die Nachkommen noch Jahre lang weiterbezahlen. Außerdem bekamen die Richter für jede Verurteilung noch einen Bonus ausbezahlt. 

Auch ist nicht zu verkennen das die Dorfpriester eine eher schwache Ausbildung genossen und aus eher minderbemittelten Familien stammten und Ratsuchende doch eher zu dem alten weisen Weibchen im Dorf gingen. Dies erweckte natürlich den Neid der Priester und sie bezogen sich auf ihre Lehre : Es ist die Pflicht, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, den Status der Kirche zu wahren"

Da nach der Prozessordnung auch jeweils ein einheimischer Theologe anwesend sein musste war dies aber eher eine Farce. Zudem wurden so viele Menschen festgenommen bevor überhaupt eine Anklage stattfand.

 

Im Dienste der Inquisition wurde es nun möglich Rache zu nehmen, an Nachbarn, Bekannten oder Menschen mit denen man im Zwist lag, die Beweislast lag schließlich auf den Schultern der Beschuldigten und das ganze ging soweit das sich viele Menschen nun selbst belasteten um mit einer geringeren Strafe davonzukommen, so erstatteten in Mallorca 337 Personen Selbstanzeige, im Jahre 1486 sogar 2.400 Menschen.

 

Der Bischof ging eines Tages zu einer todkranken Frau die den Häretikern angehörte. Er versuchte die Frau zu bekehren. Als alles Reden nichts half, ließ er die Frau samt ihres Bettes im Namen Jesus als Häretikerin verurteilen und übergab sie mitsamt ihres Bettes den Flammen .....nun, so lebte das ehemals heidnische Menschenopfer unter dem Deckmantel der Kirche wieder auf.

 

Anfangs wurden nur Bußen auferlegt, dies hatte den Nutzen das die Menschen nun steuerbar und gefügig wurden, denn der ganze Besitz wurde konfisziert und nicht zuletzt starben Angehörige oft an Hungersnot. Auch bereits verstorbene Menschen wurden als Häretiker verurteilt, ausgegraben, exhumiert und von den Friedhöfen entfernt.

Beliebt Zeugen waren auch vor allem Kleinkinder die noch leicht zu beeinflussen waren. Ein Inquisitions - Hexenprozess lief so ab :

1. Das Verfahren war geheim

2. Allgemeines Zeugnis und Hörensagen wurden anerkannt

3. Dem Angeklagten wurde weder Art der Anschuldigung gestatte noch ein Rechtsbeistand

4. Die Zeugen waren anonym

5. Meineidige, Exkommunizierte oder Kinder konnten gegen Hexen/Ketzer aussagen

6. Entlastende Aussagen wurden nicht zugelassen. Wer Fürsprache hielt wurde als Mittäter beschuldigt

7. Die Folter wurde grundsätzlich angewandt. Gestanden Angeklagte vorher wurden sie gefoltert um das Geständnis zu bekräften

8. Der Angeklagt musste unter Folter die Namen der Mitschuldigen nennen

Um 1245 kam es zum ersten Hexenprozess in Toulouse

Die erste Hinrichtung fand erst 1498 statt.

Das erste Werk über Hexenwesen "Formicarius" erschien 1435 und wurde von John Nider verfasst

Zwischen 1248-1526 gab es 47 päpstliche Erlässe gegen das Hexenwesen und die frühere Meinung es gäbe keine Hexen wurde revidiert.

Aber erst 1484 wurde das Hexenwesen von der Kirche offiziell anerkannt

Die Höhepunkte in Frankreich waren in den Jahren 1450-1670

In Deutschland begann die Hetzjagdt auf die Hexen erst 1570

Der Hexenhammer der 1484 verfasst wurde, wahrscheinlich von Heinrich Institoris erschien nach einer vernichtetenden Kritik der Universität in Köln "....nur für einen engen Leserkreis passend" unterzeichnet von dem Dekan und 4 Professoren ... erschien 1486 mit einer gefälschten Kritik die weitaus positiver ausfiel. Der hexenhammer wurde sowohl von den Katholiken als auch der protestantischen Gesetzgebung anerkannt und enthielt Formeln und Rezepte der Austreibung von Dämonen und bösen Geistern....auch beeilten sich die Autoren rasch zu versichern das Hexen der oberen Gerichtsbarkeit nichts anhaben können, zudem durch heilige Bräuche wie Weihwasser versprühen ein Schutz bestünde und auch die begnadet seien welche von den heiligen Engeln geschützt wurden.

Die erste Bekanntgabe von Hexensabbaten wurde erst um 1245 festgehalten; dies sollte vor allem für die Juden als Diskrimierung gelten, da die Sabbate einmal wöchtenlich stattfinden sollten und auch die Orgien mit Satan wurden erst um 1345 dazugedichtet....nach Aussage von 2 Hexen die unter Folter den Geschlechtsakt und die Teufelsanbetung gestanden....bis dahin war Satan nur der Widersacher oder Gegner von Gott aber ab diesem Zeitpunkt nahm er vor allem die Gestalten des Ziegenbockes an und ist auf die Templer welchen sexuelle Orgien unterstellt wurden zurückzuführen. Aber schon jede natürlich Bewegung wurde vor der Inquisition zu einer "antichristlichen Perversität" Hierbei ist auf das 3. Buch Moses hinzuweisen welches von dem jüdischen Sündenbock - Ritual berichtet in der der Ziegenbock als Wächter des Bösen dargestellt wurde und auch die Texte aus dem 2. Buch Mose wiesen auf die sexuellen Rituale der Hexen hin :

Die Zauberinnen  sollst du nicht leben lassen

Wer bei einem Vieh liegt der soll des Todes sterben,

wer den Göttern opfert und nicht dem Herrn allein, der sei verbannt....

So kam es das vor allem die sexuellen Orgien mit dem Satan Hauptbestandteil des Hexenhammers waren und sich immer wieder auf diese Unzucht beriefen.

Auch wurden nun Mißernten, Pestwellen, Krankheit, Impotenz, Tod, Schmerz (eigentlich sämtliche Naturgewalten) den Hexen zugeschrieben.

Da es für einen Christen inakzeptabel war Blut zu vergießen wurden die Folterinstrumente wie Daumenschrauben und auch die Verbrennungen bevorzugt, aber für die Unregelmäßigkeiten welche bei den Folterungen auftauchen konnten, z.B. früher Tod, Blutspritzer durften sich die Folterer, Inquisitoren sofort die Absolution erteilen. Außerdem wurde das frühe Ableben eines Gefolterten damit gerechtfertig, das dies sein eigenes Verschulden sei, weil er nicht die Wahrheit gesagt hätte.

Die Hexenverfolgung wurde soweit getrieben das es in manchen Orten nur noch eine überlebende Frau gab und es wurden zu 90 % Frauen verurteilt, denn schon eine Sitzengelassene Jungfer galt als Hexe und der Feldzug der Kirche gegen alles Weibliche und gegen die Frauen nahm ihren grausamen Höhepunkt....

Es gibt keine genauen Zahlen aber man geht davon aus das zwischen 30.000 - 250.000 Frauen ihren Tod auf dem Scheiterhaufen fanden....

Auch war die Vergewaltigung der Frauen bei der Folter gang und gebe und ihnen wurde oft auf dem Wege zum Scheiterhaufen die Zunge herausgeschnitten oder ein Holzknebel angelegt damit sie nicht noch den Schaulustigen was mitteilen konnten. 

Die Grausame Bilanz : 

In Como starben 1524 - 1.000 Hexen

Straßburg verbrannte     5.000 Hexen

Savoyen verurteilte 

auf einen Schlag                800 Hexen

Parame bestätigte

das während des 15.

Jahrhunderts                   30.000 Hexen hingerichtet wurden

Remy gab zu                        800 Hexen verurteilt und 16 Hexen zum Selbstmord gezwungen zu haben

Bamberg                               600 Hexen

Nancy                                    800 Hexen

Würzburg                           1.900 Hexen

Trier                                      7.000 Hexen

Benedikt Carpzov          20.000 Hexen  verurteilt und hingerichtet zu haben. 

England                           30.000 Hexen

Ein  Henker in Schlesien hatte innerhalb eines Jahres in einem Ofen 42 Frauen und Mädchen getötet - in 9 Jahren war die Zahl auf 1.000 Menschen angewachsen darunter auch zwei-bis vierjährige Kinder. 

Ich kann dies nicht vergessen, nicht nur die Hexenverfolgung sondern alle Kreuzzüge und Verfolgungen gegen alles andersartige und nicht ins Konzept passende .......

Ich stand auf dem hoch aufgeschichteten Holz, angebunden an einen Holzpflock, ich sah die vielen Gesichter und Münder die mir das Wort "Hexe" zuriefen und die johlten. Der Henker zündete den Scheiterhaufen an und langsam spürte ich wie die Wärme an mir hochkroch, ich spürte die Wärme an den Füßen und fühlte wie meine Haare Feuer fingen, langsam schmerzten meine Füße die schon von dem Feuer brannten....ich roch den süßlichen, ekelerregenden Geruch meines eigenen brennenden Fleisches...dann erinnerte ich mich an die Worte einer Alten....Atme tief ein, ganz tief den Rauch, dann geht es schneller. Ich holte tief Luft atmete den Rauch und den Geruch meines gerösteten Fleisches ein und dachte ....Herr hilf Ihnen...denn sie wissen nicht was sie tun.




Datenschutzerklärung
Kostenlose Homepage von Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!